Das Glück zu Leben - The euphoria of being

von Réka Szabó

mit Éva Fahidi und Emese Cuhorka

Ungarn 2019

Locarno 2019 Critics Week, IDFA 2019, Human Rights Award Sarajevo Film Festival 2019, "kinokino Publikumspreis" DOK.fest München 2020

83 Min. OmU ab 30.09. im Kino

Dokumentarfilm über die Entstehung einer Tanzperformance, in der die 90-jährige Éva Fahidi im getanzten Dialog mit einer jungen Tänzerin über ihr Leben und Schicksal erzählt, als einzige ihrer Familie das KZ Auschwitz überlebt zu haben.

Bewegt von Éva Fahidis Autobiografie "Die Seele der Dinge" studiert die Regisseurin und Choreografin Réka Szabó mit Éva Fahidi und der Tänzerin Emese Cuhorka eine Tanzperformance ein. Der Film dokumentiert die monatelange Probenarbeit.

Schnell entwickelt sich eine intensive Beziehung zwischen den drei Frauen. Éva Fahidi stößt dabei aber nicht nur an ihre physischen Grenzen. Der dialogische Prozess schwemmt schmerzhafte Erinnerungen wieder an die Oberfläche. Mehr und mehr wird die performative Arbeit zur Auseinandersetzung mit ihrem Trauma.

"The Euphoria Of Being" wurde beim 35. Internationalen Dokumentarfilmfestival München mit dem vom Bayerischen Rundfunk und 3sat verliehenen "kinokino Publikumspreis" ausgezeichnet.

„Kann eine Tanz-Performance all dies zusammen sein: Bewegungslust und schmerzhafte Lebenserinnerung, Traumatherapie, kindliches Spiel und intimer Dialog? Ja, das ist möglich und sogar auf strahlende, beglückende Weise. Die ungarische Regisseurin und Choreographin Réka Szabó zeigt es in „Das Glück zu Leben“, indem sie den Entstehungsprozess einer Performance schildert, bei der die 90-jährige Éva Fahidi und die um 60 Jahre jüngere Modern-Dance-Ballerina Emese Cuhorka einen grandiosen Pas de deux erarbeiten. Tanzstilistisch verbindet die Performance Elemente von Modern Dance und Impro-Tanztheater; thematisch steht die Lebensgeschichte von Éva Fahidi im Mittelpunkt.“

https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/the-euphoria-of-being-2019

Dieser Film lässt seine Zuschauer Energie tanken.
Es klingt merkwürdig, aber man profitiert von der ruhigen Präsenz und Abgeklärtheit von Éva Fahidi, von ihrer Weisheit und ihrer Würde und der Offenheit von Emese Cuhorka, die dann für die alte Dame zum Medium wird.

Der Film hat so viele Facetten, Familien-Aufstellung, schamanisches Ritual durch Tanz, Vergegenwärtigung. Vor allem aber hat er das Geheimnis einer echten Begegnung von Jung und Alt. Hier wird vor unseren Augen etwas transportiert und für ältere und jüngere Generationen sichtbar gemacht. Solche Staffelstab-Momente zwischen den Generationen sind in unserem entfremdeten Leben sehr selten geworden. Daher braucht es solche Filme und Geschichten, um die Menschheit auf Kurs zu halten. Und das macht auch die große Attraktivität solcher Geschichten und Filme aus.

Trailer:
Ansicht: https://vimeo.com/590322665/
Das DCP finden sie bei ECLAIR PLAY