Dokumentarfilm von Dörte Franke
Vermietung: Die Filmagentinnen
Kurzinhalt:
Ein Dokumentarfilm über den persönlichen Kern des größten, dezentralen Denkmals der Welt. Über 15.000 „Stolpersteine“ hat der Künstler Gunter Demnig mittlerweile vor den Wohnhäusern einst deportierter Nazi-Opfer verlegt. Mit einer einfachen, emotionalen Geste bringt er ihre Namen zurück in unseren Alltag – und hat damit sowohl kontroverse Debatten, als auch eine immer größer werdende Bürgerbewegung ausgelöst.
Inhalt:
„Stolperstein“ ist sowohl Künstlerporträt als auch Roadmovie. Im Zentrum steht Gunter Demnig, Konzeptkünstler mit Cowboyhut, der mittlerweile über 15.000 Namen von Nazi-Opfern in die Bürgersteige Deutschlands und Europas einbetoniert hat. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, ausgelöschte Biografien zurück in unseren Alltag zu bringen. Doch auch wenn sich seine Minidenkmäler immer rasanter in Deutschland und Europa ausbreiten, sind sie nicht überall willkommen. Das Projekt wird mancherorts von Neonazis bekämpft, wurde in München offiziell verboten und hat innerhalb der Jüdischen Gemeinde eine heftige Kontroverse ausgelöst.
Auf der anderen Seite stehen hinter jedem einzelnen „Stolperstein“ engagierte Helfer und private Spenden. In den letzten Jahren ist aus dem riesigen Netzwerk ehrenamtlicher Helfer eine regelrechte Bürgerbewegung entstanden, die täglich wächst.
Der Film begleitet den rastlosen Künstler auf seinen Touren durch Deutschland und Europa und führt uns zu Menschen, bei denen diese Steine auf ganz unterschiedliche Weise einen Nerv treffen. Zwei Sinti-Frauen in Österreich empfinden den „Stolperstein“ für den Großvater als Grabsteinersatz und wollen in einem kleinen Dorf ein Zeichen für ihre, fast vollständig ermordete, Großfamilie setzen. Ein Überlebender in England kämpft mit der Stadt München und der Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland um die Steine seiner Eltern – die die Stadt vor seinem alten Haus wieder entfernen lassen hat. Drei Frauen in Hamburg verarbeiten das schwierige Erbe ihrer SS-Väter, indem sie regelmäßig „Stolpersteine“ polieren. Und in Ungarn will eine junge Frau durch das Kunstprojekt ihre Landsleute zum Reden über eine verdrängte Vergangenheit bringen.
Ihre persönlichen Geschichten zeigen beispielhaft, warum heute so überraschend viele Menschen durch diese kleinen, unaufdringlichen Messingplatten der Vergangenheit begegnen wollen. Während die immense Nachfrage kaum mehr zu bewältigen ist, will Gunter Demnig weiterhin jeden einzelnen „Stolperstein“ persönlich herstellen und verlegen. Er ist davon überzeugt, dass nur so ein individuelles Schicksal nach Hause gebracht werden kann. Doch der Druck wird immer größer und so muss Demnig am Ende des Filmes eine Lösung finden.
- Titel: Stolperstein
- Produktionsland: Deutschland 2008
- Länge: 76 Min.Format: Festplatte / 35 mm 1:1,85 Stereo
- Bundesstart: 06. November 2008
Buch und Regie: Dörte Franke
Kamera: Börres Weiffenbach
Ton: Johanns Schmelzer, Mario Köhler, Anton K. Feist und Uwe Bossenz
Montage: Jana Teuchert
Produktionsleitung: Andrea Ufer und Nicole Deblaere
Produktion: TROIKA Entertainment GmbH und HANFGARN & UFER Film- und TV-Produktion in Koproduktion mit NDR, in Zusammenarbeit mit ARTE, WDR, ORF
Entwickelt im Rahmen der Discovery Campus Masterschool
Gefördert von Nordmedia
Verleihförderung: Filmstiftung NRW
Weitere Informationen: www.stolpersteine.com